Die Geschichte des Villacher Kirchtags
Als am 1. August 1936 zahllose Fahnen über die fröhliche Stadt Villach flatterten, wussten die Initiatoren des Villacher Kirchtags wohl kaum, welche Entwicklung diese Veranstaltung in Zukunft nehmen würde.
Der große Erfolg, der dem ersten Kirchtag beschieden war, veranlasste die Organisatoren den Villacher Kirchtag auch weiterhin durchzuführen und nur die Kriegsjahre des 2. Weltkrieges von 1940 bis 1947 sowie die Pandemiejahre von 2020 bis 2021 brachten eine Unterbrechung in der Reihe dieser Veranstaltung.
Am 7. August 1948 wurde der Villacher Kirchtag als erste große Veranstaltung nach dem Krieg, dank der Initiative einiger beherzter Männer, wieder durchgeführt. Die ganze Stadt wurde zum Tanzboden, erstmals konnten Speisen und Getränke ohne Lebensmittelkarten erworben werden, und nach einer Reihe von Jahren der Finsternis, erstrahlte die Innenstadt wieder in einem Lichtermeer.
Im Jahre 1950 wurde von der Bauerngman Villach das traditionelle „Kirchtagsladen“ eingeführt. Vorerst als „Bettler“ angesehen, konnten die Bauern im Laufe der Jahre die „Kindlkasse“ durch die Ladertätigkeit auffüllen und damit vielen Notleidenden Hilfe gewähren.
In den Jahren 1954 bis 1957 wurde der Villacher Kirchtag im Rahmen des Villacher Volksfestes mit der Veranstaltungsfirma Zwerenz und Krause aus Wien durchgeführt. Seit dem Jahr 1966 wird der Kirchtag immer am ersten Samstag im August gefeiert.
Um das Brauchtum und die Verbindung zum Jakobitag besser vermitteln zu können, wurde die Brauchtumswoche mit einer Vielzahl von Veranstaltungen eingeführt.
Wenn beim großen Trachtenfestzug am ersten Samstag im August 40.000 bis 50.000 Zuseher:innen an die 4.000 Trachtenträger:innen bewundern, kann der Villacher Kirchtag auf eine lange Tradition zurückblicken, welche immer im Interesse des Brauchtums und des Ansehens unserer Stadt lag.
Noch mehr Details zur Erfolgsgeschichte des Villacher Kirchtags gibt es hier zum Nachlesen.
Villacher Kunstkrug
Der Villacher Kunstkrug wurde 2003 anlässlich des 60. Villacher Kirchtags aus der Taufe gehoben. Initiatoren des Kunstkrugs waren der damalige Obmann des Vereins Villacher Kirchtag Vzbgm. Richard Pfeiler und Pleamle. Den ersten Krug gestaltete der Kärntner Künstler Richard Kaplenig. Die Auflage war mit 250 Stück limitiert. 2004 übernahm der Villacher Künstler Gernot Fischer-Kondratovic die Bebilderung des Kruges zum 61. Villacher Kirchtag.
Der Krug an sich bleibt immer unverändert, wodurch jedem Künstler die gleiche Fläche zur Verfügung steht. 2006 konnte der renommierte Kärntner Abstraktionsmaler Hans Staudacher für den Kunstkrug gewonnen werden. Mit Giselbert Hoke verewigte sich 2008 ein weiterer angesehener „Altmeister“auf dem Kunstkrug. Von 2004 bis 2008 setzen sich im Zweijahresrhytmus nun Künstler mit Tradition, Brauchtum und einem einzigartigen Fest in einer ebenso einzigartigen Region am Schnittpunkt dreier Kulturen auseinander. Die Ergebnisse waren immer so unterschiedlich wie die Künstler selbst.
Villacher Kirchtåg ist eine Erfolgsgeschichte!
1936
Am 1. August flatterten in der Stadt zahllose Fahnen. Der erste Kirchtag wurde gefeiert und die Initiatoren, die Fremdenverkehrskommission der Stadt Villach unter dem Vorsitz des damaligen Bürgermeisters, konnte nicht ahnen, welche Entwicklung dieses Fest noch nehmen würde. Der Festausschuss hat den Zeitpunkt für den Kirchtag an eine historische Erinnerung geknüpft: 1225 hatte Kaiser Friedrich der Stadt das Recht verliehen, 14 Tage vor und 14 Tage nach dem Jakobitag, das ist der 25. Juli, einen Jahrmarkt abzuhalten.
1940-1947
Nach dem ersten Kirchtag wurde die Kirchtagsgeschichte fortgeschrieben, bis der vom menschenverachtenden Nazi-Regime verursachte Zweite Weltkrieg eine Pause von sieben Jahren erzwang.
1948
Am 7. August wurde der Villacher Kirchtag als erste große Veranstaltung nach dem Krieg, dank der Initiative einiger engagierter Stadtmitarbeiter, wieder durchgeführt. Die ganze Innenstadt wurde zum Tanzboden. Erstmals konnte man Speisen und Getränke ohne Lebensmittelkarten erwerben.
1950
Die Villacher Bauerngman führte das inzwischen zur Tradition gewordene „Kirchtagsladen“ ein und bereicherte damit das Kirchtagsgeschehen nachhaltig.
1954-1957
Der Villacher Kirchtag fand im Rahmen des Villacher Volksfestes statt. Alle Besucher genossen die ausgelassene Stimmung und die neu gewonnene Freiheit nach dem Krieg. In diesen Jahren wurde der Kirchtag mit der Veranstaltungsfirma Zwerenz und Krause aus Wien durchgeführt.
1962
Der Verein Villacher Kirchtag wurde gegründet und war in weiterer Folge für die Organisation des Kirchtags zuständig. Ihm gehören Mitglieder des Villacher Stadtsenates und u. a. Vertreter der Villacher Bauerngman an. Ein Geschäftsführer wird bestellt.
1972
Die große Begeisterung, die der Kirchtag für die Brauchtumspflege weckt, führte dazu, dass im Rahmen des Villacher Kirchtags ein „Landesvolkstumstag“ und später die noch heute bestehende Brauchtumswoche eingeführt wurde.
1999
Eine neue Ära wurde eingeleitet. Für den Hauptplatz trat ein Verbot für verstärkte Musik in Kraft. Die Schnaps-Stände wurden durch gemütliche Gastgärten und Bühnen für die Auftritte der besten Volksmusik Ensembles Österreichs ersetzt. Eine Qualitätsoffensive rückte echte, unverstärkte Volksmusik und gepflegte Kärntner Kirchtags-Kulinarik in den Mittelpunkt. Die Kärntner Kirchtagssuppe wurde zum beliebtesten kulinarischen Angebot und die Wirte stehen jährlich im Wettbewerb, wer die Beste zubereitet. Am Kaiser-Josef-Platz entwickelte sich für Junge und Junggebliebene ein sogenannter Szene-Kirchtag.
2011
Das neue Konzept trug Früchte. Die Besucherzahl des Villacher Kirchtags und der vorangehenden Brauchtumswoche erreichte die Rekordhöhe von knapp einer halben Million. Der Kirchtag ist ein nicht mehr weg zu denkender Wirtschaftsfaktor für die Stadt
2013
Der Villacher Kirchtag feierte sein 70-Jahr-Jubiläum und setzt damit einen neuen Höhepunkt in seiner Geschichte. Mehr als hundert Einzelveranstaltungen innerhalb der Brauchtumswoche, 130 Musikkapellen und -ensembles, am Kaiser-Josef-Platz hatte die Trachtendisko Premiere, neue Dekorationselemente am Festgelände und hunderttausende zufriedene Besucher machten den 70. Villacher Kirchtag zu einem glanzvollen Fest und wahrscheinlich zum schönsten Kirchtag aller Zeiten. Die Kirchtags-Facebook Seite überschreitet die Achtzehntausend – Fan Grenze. Mittlerweile wurde die 30.000er Marke überschritten.
2018
2018 wurde wieder ein Jubiläum gefeiert – bereits zum 75. Mal war die Draustadt Schauplatz des größten Brauchtumsfest Österreichs. Eine ganze Woche lang wurde das Fest der Vielfalt und des Zusammenhalts mit rund 450.000 Besuchern zelebriert. Verstärkte und unverstärkte Volksmusik, Volkstanzgruppen aus aller Welt und zahlreiche Fahrgeschäfte sind nur ein paar der vielen Gründe auch künftig den Villacher Kirchtag zu besuchen.
2020-2021
Aufgrund der globalen Pandemie konnte der Villacher Kirchtag in zwei Jahre nicht stattfinden.
2022-2024
Nach zwei Jahren Zwangspause feierte der Kirchtag mit seiner 77. Ausgabe ein erfolgreiches Comeback. An der der Beliebtheit des Kirchtags hat die Unterbrechung nichts geändert und so erreichten die Gästezahlen zur 79. Ausgabe 2024 mit rd. 500.000 Besucherinnen und Besuchern ein neues Allzeithoch.
Handbuch für den Villacher Kirchtag
Der Villacher Kirchtag ist Österreichs größtes Brauchtumsfest mit Partyfaktor, ein Trendsetter bei der Wiederentdeckung des Ursprünglichen oder kurz und auf gut Kärntnerisch gesagt: a feste Gaude!
Lernen Sie seine Geschichte und die Menschen dahinter kennen, Trachten und Bräuche, Künstler und Volkskultur, große und kleine Attraktionen.
„75 Dinge, die man am Villacher Kirchtag getan haben muss“ geben eine unterhaltsame Anleitung für einen Besuch des Volksfestes – aber bei einem wird es wohl nicht bleiben. Denn wer einmal da war, kommt immer wieder.
Das Handbuch kann im Stadtmarketingbüro am Hans-Gasser-Platz 5 um € 14,90 erworben werden. Nur Barzahlung möglich.